2. September 2018
Sonntag, 11.15 Uhr

«Der Generalstreik von 1918 – Drei Streiktage bewegten auch den Aargau und Brugg». Vortrag von Patrick Zehnder

Arbeiterarmut, hohe Lebensmittelpreise und Revolutionsängste prägen am Ende des 1. Weltkriegs das politische und wirtschaftliche Klima in der Schweiz. Auf den Dienstag, den 12. November 1918, ruft das Oltener Aktionskomitee (der Ausschuss der gewerkschaftlichen und sozialdemokratischen Kräfte) den landesweiten Generalstreik aus, um u.a. die 48-Stunden-Woche, die Einrichtung einer AHV und das Frauenstimmrecht durchzusetzen. Es kommt zum Einsatz der Armee gegen die Streikenden, es droht der Bürgerkrieg. Deshalb bricht das Oltener Aktionskomitee nach drei Tagen den Streik wieder ab, an dem sich ca. 250'000 Arbeiterinnen und Arbeiter beteiligt haben.

Die Ziele des Generalstreiks, dieses grössten sozialen Konflikts der modernen Schweiz, bleiben nach 1918 bestehen. Sie führen zu den Errungenschaften des Sozialstaates, wenn auch verzögert: Von der AHV oder dem Frauenstimmrecht profitieren alle Schweizerinnen und Schweizer erst viel später. Wie aber sahen die Ereignisse 1918 vor Ort aus? Was passierte im Aargau, und wie erlebten Bruggerinnen und Brugger den Streik? Der Birmenstorfer Historiker und Lehrer Patrick Zehnder wird in seinem Vortrag solchen Fragen sowie den vielfältigen Spuren des Landesstreiks im Kanton Aargau nachgehen. Gleichzeitig lädt er das Publikum zum Fragen und Diskutieren ein. Passend zum Vortrag sind einige Zeugnisse der Brugger Industriegeschichte in der Wechselvitrine des Stadtmuseums zu sehen.

Ort und Datum: Stadtmuseum Brugg, Stäblisaal, Untere Hofstatt 23, Sonntag, 2. September 2018, 11.15 Uhr (www.stadtmuseumbrugg.ch). Der Eintritt ist kostenlos. Nach der Veranstaltung wird ab 12.15 ein Apéro offeriert. Das Museum ist von 13.00 bis 17.00 normal geöffnet.