15.September 2019
11:15

Reben und Wein in Brugg - Von Trauben-Hirten, Zehnd-Knechten und Umbgältnern. Vortrag von Andres Altwegg

Zum Start in die herbstliche Weinsaison wartet das Stadtmuseum Brugg mit einer passenden Veranstaltung auf: Andres Altwegg wird uns am 15. September in die Brugger Reben- und Weingeschichte der Frühen Neuzeit einführen. Die langen Rebenreihen an den Hängen prägten nicht nur das Stadtbild um 1700, Wein war auch von wirtschaftlicher Bedeutung, denn Bruggs Wohlstand hing massgeblich vom Umgelt ab, einer Umsatzabgabe auf Wein, die von Wirten und Bürgern bezahlt werden musste. Deshalb schaute die Brugger Obrigkeit genau, wie viel Wein in den Brugger Kellern lagerte. Andres Altwegg wird uns in seinem Vortag nicht nur präsentieren, wo die Brugger Reben und welche Sorten gediehen, wie die Reben durch die Technik des "Vergrubens" verjüngt wurden und wie sich die Arbeit der Rebbauern gestaltete. Er kann auch auf Basis der von ihm analysierten Kellerrechnungen des Brugger Stadtkellers für die Jahre zwischen 1724 und 1787 zeigen, wofür die Stadt den Wein gebrauchte und wer ihn trank. Dabei wird ein weiter Bogen gespannt: Beginnend im 16. Jahrhundert, als Daniel Rhagors (1577-1648) “Pflantz-Gart“, eine Anleitung für den Obst-, Kräuter- und Weinbau, erschien über eine Schrift des Landvogts Niklaus Emanuel von Tscharner (1727-1794) bis hin zum Ende der Berner Untertanenzeit im Jahre 1789. Passend zum Thema präsentiert das Stadtmuseum Brugg in der Wechselvitrine Reprints eines Fotos vom Weinfuhrwerk auf dem Bözberg 1899 sowie einen Holzschnitt von der Alten Trotte. Der Fröhlich-Plan von Brugg von 1848, in welchem die einzelnen Rebberge eingezeichnet sind, kann im zweiten Obergeschoss des Museums eingehend studiert werden. Und beim anschliessenden Apéro warten als Überraschung für das Publikum Weine von Sorten, die einst in den Brugger Rebbergen gediehen.