Am International Museumstag vom 19. Mai 2019 zum Thema “Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ wartet auch das Stadtmuseum Brugg mit einer besonderen Veranstaltung auf: Einem Gespräch zwischen Urs Holliger und Rosângela de Andrade Boss über Vergangenheit und Zukunft des künstlerischen Zeichnens in Brugg, sei es in der Schule oder privat. Es handelt sich dabei um eine vitale Tradition in der Stadt, denn Brugg kennt viele Zeichnungslehrer, die sich nebenberuflich künstlerisch engagierten und deren Werke einen bedeutenden Teil der Sammlung im Stadtmuseum ausmachen. Zu nennen sind Emil Anner, Gottlieb Müller, Ernst Mühlethaler und Otto Holliger, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern würde. Letzterem ist das Stadtmuseum Brugg besonders verbunden, arbeitete doch Otto Holliger mehrere Jahre als hauseigener Konservator. Am 19. Mai wird sein Sohn Urs Holliger Einblicke in das Leben und Schaffen sowie den Unterricht seines Vaters vermitteln. Rosângela de Andrade Boss ihrerseits lässt uns an ihren persönlichen Erfahrungen als Künstlerin und Zeichnungslehrerin in der heutigen Zeit teilhaben. Dabei wird sie auch auf die in den letzten Jahren in den USA aufgekommene Bewegung des “Urban Sketching“ zu sprechen kommen. Das Ziel der dieser Bewegung angehörigen Künstlerinnen und Künstler ist es, Alltagszenarien in den Städten und Dörfern, in denen sie leben oder in die sie reisen, zeichnerisch festzuhalten – um dann diese künstlerischen Produkte einer entschleunigten Wahrnehmung der Internet-Community zur Verfügung zu stellen. Ganz nach dem Motto: “We show the world, one drawing at a time“ (Wir zeigen die Welt, Zeichnung für Zeichnung) – in einer ähnlichen Weise, die bereits Otto Holliger und seine Vorgänger beherzigten, wenn sie vor Ort ihre Umwelt genau beobachteten und in kunstvollen Bildern festhielten. Passend zum Thema künstlerisch tätiger Brugger Zeichnungslehrer können in der Wechselvitrine des Stadtmuseums drei Kunstwerke bewundert werden: Ein Reprint von Emil Anner’s Werk “Nocturno“ sowie zwei Bilder von Otto Holliger aus den 1980er Jahren: das Salzhaus von der Ländi her gesehen (Tusche) sowie den Schwarzen Turm aus der Sicht der Baslerstrasse (Aquarell)).
19.05.2019
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